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Das umfangreiche Südtiroler CD-Archiv

   sortiert von A bis Z
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Künstler: Otem
Herkunft: Südtirol (Schenna, Girlan ...)
Albumtitel: Otem (Debüt)
Erscheinungsdatum: 1998
Stil / Art: "Sakrale Poesie"
Kontakt: www.otem.de
andere Tonträger: Cantico - Anima

  

Track - Titel
Ego Anthos
Skin Of The Earth (City, Ascension, Blue, Vision, Sanctus, Water, Light)
Cum Sanctus Spiritus
Magnificat
One And Another Horn

Details:

Produced by Heinrich von Kalnein & Uwe Kranner 
Recorded at Newport Studios, Meran (I)
Mastered at Katapult Studios, Karlsruhe (D)

 

CD-Kritik von Klemens Riegler (Zett - die Zeitung am Sonntag, Ausgabe vom 20.9.1998)

OTeM
NATURARCHITEKTUR

Wie nennt man etwas, das man noch nicht gehört hat ? Wie bezeichnet man eine Musik die aus den verschiedensten Quellen schöpft und bei der schon ein einziger Ton Aussage hat ? Diese und andere Fragen habe ich mir gestellt als ich mir das Debüt-Album der außergewöhnlichen Formation „OTeM“  hineingezogen habe. Und weil ich beim Suchen nach Begriffen nicht fündig wurde, musste ich neue nehmen. Die Musik auf  OTeM ist musikalische Naturarchitektur, sie geht in einer ganz neuen Form unter die Haut und kommt im mitdenkenden Kopf wieder heraus. Kaum schaltet das Gehirn aus und man läßt die Seele an die Arbeit, erhält jeder einzelne Ton sein Berechtigung, dann werden aus steinernen Mauern wogende Wellen, dann wird das Rationale vom Spirituellen abgelöst oder umgekehrt, Dissonanzen schmeißen dich aus der Harmonie. Dazu muß ich sagen, daß es sich bei OTeM keineswegs um synthetische New Age-Musik handelt, sondern ganz im Gegenteil, um alteingesessene klassische Instrumente wie Kirchenorgel, Geige, Saxophon und Stimme, aufgenommen in der natürlichen Akustik der Kirche von Schenna bei Meran. Den größten Teil der CD nimmt „Skin of the earth“(die Haut der Erde), ein Siebenteiler zusammengefasst zu einen Stück, ein. „Die Haut der Erde“ kann mit geschlossenen Augen als Memorandum für die gewaltige Güte der Natur betrachtet werden, wobei es immer wieder zu Eruptionen oder „Sich Wehren“ kommt. Auch hier sind es wieder nur einzelne Töne, die mich aus dem Kontext reißen, die mich in die Realität zurückholen, die mir die reale, heutige Natur vor Augen führen, ja die auch weh tun. Dazu kommen auch noch die Sprachen, Altgriechisch und Lateinisch. Wie könnte man auch gregorianisch anmaßende Gesänge singen, wenn nicht in Lateinisch.  Schließen möchte ich mit dem Tip diese Musik als eingelassene Badewanne zu betrachten. Wenn Du hinein springst um zu baden, zu relaxen oder um abzuschalten, dann kommst Du als „gewaschener“ Mensch wieder heraus; Wenn Du allerdings nur badest weil die Dusche besetzt ist, dann warte bis die Dusche wieder frei ist. 
Klemens Riegler

OTeM steht für Dietrich „O“berdörfer (Orgel und Gesang), Hans „T“utzer (Sopransaxophon) „e“ Parful „M“ittersteiner (Violine). Das Trio hat bei Shamrock Records (A) unter der Leitung von Produzent Heinrich von Kalnein, ein sehr bekannter Jazz-Professor und Klangtüftler, eine CD herausgebracht die im wahrsten Sinne musikalische Tore öffnet. Das Trio benutzt dabei Themen aus der mittelalterlichen Sakralmusik, dem Jazz, der zeitgenössischen Klassik und aus der modernen, symphonischen Filmmusik, wobei auch ethnische New Age-Ideen dabei sind. Ein gelungenes Werk, das zudem durch tolle Covergestaltung, Kartonhülle und guter Konzeption auffällt.
Zu hören ist OTeM übermorgen im Rahmen der Meraner Musikwochen, wo sie ab 23 Uhr in der Hl. Geist Kirche zu erleben sind. Am 27. September symphonieren die drei in der Kirche von Schlanders ab 20.30 Uhr und am 2. Oktober wiederholen sie ihr Programm in Eppan.  Diese Termine gelten sozusagen auch als CD-Präsentation.

 



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